Es ist März. Die Sonne scheint, das Gras beginnt wieder zu wachsen und bald kommt auch der Osterhase! Für die kleine Lisa und ihre Eltern ist klar: die Kaninchen Manfred und Isolde sollen draußen die Sommerfrische genießen dürfen. Aber was gilt es da zu beachten, fragen sich vor allem Lisas Eltern.
Wenn man sein Kaninchen draußen halten möchte, benötigt man zuallererst einen Stall für draußen. „Können wir denn nicht einfach den Käfig nach draußen stellen?“, will Lisas Mutter wissen. Das sollte man lieber nicht tun, denn ohne Plastikwanne sind die Gitter weder aus- noch einbruchssicher und Manfred und Isolde könnten sich schnell ins Freie graben oder von den Tatzen einer spielenden Katze verletzt werden – wenn nicht der Nachbarshund das ganze Gestell gleich umwirft um an seine Zwischenmahlzeit zu gelangen.
Nun also zum Hasenstall für draußen, der aus einem Stall und einem Auslauf besteht.
Größe für den Hasenstall für draußen
Der Größe des Auslaufs sind keine Grenzen gesetzt – je größer der Auslauf, umso interessanter die Beobachtung von Isolde und Manfred. (Tipp: Ab einer Größe von 3mx2m wird Hackenschlagen etc. möglich. Kleinere Varianten sind aber natürlich auch in Ordnung!) Wichtig ist dabei nur, dass er am Boden ausbruchssicher ist und auch von oben keine Gefahr durch Katzen, Hunde, Krähen und Greifvögel droht. Die Ausbruchssicherheit am Boden kann beispielweise durch einen auf dem Boden befestigten Maschendrahtzaun erreicht werden. Damit kein Kaninchen mit den Füßen darin hängen bleiben kann, sollte hierfür allerdings eine sehr feinmaschige Variante gewählt werden, durch die man erst das Gras wachsen lässt, bevor man die Kaninchen darauf setzt.
Die Größe des Hasenstalls richtet sich nach der Anzahl der Kaninchen, die darin übernachten sollen. Wenn sich diese sehr gut verstehen – wie Manfred und Isolde – nimmt man die Fläche, die beide brauchen um gemütlich ausgestreckt nebeneinander liegen zu können und multipliziert diese mit 2,5 (ungefährer Richtwert).
Material
Ein Hasenstall für draußen besteht in der Regel und im besten Fall aus Holz. „Das lackieren wir dann rot und weiß, damit es aussieht wie ein schwedisches Sommerhaus!“, schwärmt Lisas Mutter. Das geht – man muss nur darauf achten, dass die Farbe für die Kaninchengesundheit unbedenklich ist. Splitterndes Holz ist eine Gefahr für das zarte Mäulchen von Isolde, die gerne alles anknabbert – deswegen ist eine regelmäßige Sicherheitskontrolle unabdingbar. Weitere potenzielle Gefahrenquellen sind herausstehende Nägel und Schrauben und nach innen gebogener Maschendraht. Alles woran die kleine Lisa sich verletzen könnte ist auch für Manfred und Isolde gefährlich.
Witterungsschutz
Der Hasenstall muss Wind und Wetter standhalten können – heißem Sonnenschein genauso wie einem kräftigen Hagelschauer. Auch einem feuchten August muss der Hasenstall trotzen können. Aus diesem Grund muss insbesondere das Dach des Hasenstalls für draußen aus einem witterungsbeständigen Material wie Dachpappe bestehen – ein reines Holzdach würde schnell feucht werden und müsste dann komplett ersetzt werden, da Manfred und Isolde wie Menschen eine trockene Unterkunft benötigen um gesund zu bleiben.
Standort
„Am besten stellen wir in hier hin, da bekommen sie genug Sonne ab“, meint Lisas Vater und breitet mitten im Garten seine Arme aus – kein Baum weit und breit. Das ist keine gute Idee, denn bei 30°C im Sommer können durch das dunkle Dach in der prallen Sonne im Unterstand schnell saunaähnliche Temperaturen entstehen. Auch im Auslauf bevorzugen Manfred und Isolde die Vielfalt von Schatten- und Sonnenplätzen. Aus diesem Grunde eignet sich weder ein reiner Sonnenplatz auf der Süd- noch ein reiner Schattenplatz auf der Nordseite eines Hauses als Standort für den Hasenstall. Sind Büsche oder Bäume vorhanden, ist auf deren Verträglichkeit für den Kaninchenmagen zu achten. Eiben sind beispielweise hochgiftig, die Äste eines kleinen Haselnussstrauchs dagegen dürften schon bald den Zähnen eines jeden Kaninchens zum Opfer fallen.
Einrichtung
Wenn Stall und Auslauf stehen, müssen diese noch eingerichtet werden. Eine Heuraufe sorgt dafür, dass das leckere Heu nicht im Urin der Hasen landet, ein Wassertrog (dessen Inhalt täglich gewechselt werden muss) sollte aus so schwerem Material sein, dass die Kaninchen ihn nicht umkippen können. Röhren aus Kork und Ton sind bei nahezu allen Kaninchen beliebt, da diese sie wohl auch an ihr ursprüngliches Tunnelsystem unter der Erde erinnern. Wichtig ist es, auf die Größe der Röhren zu achten, damit auch etwas rundere Kaninchen wie Manfred, die sich für schlanker halten als sie in Wahrheit sind, nicht darin steckenbleiben können. Große Äste zum sich darunter verkriechen oder Baumstümpfe als Aussichtspodeste sind weitere natürliche Materialien, die das Kaninchenherz höher schlagen lassen.
Kaufen oder Selberbauen?
Im Baummarkt hat Lisas kleine Familie nun die Wahl – wollen sie einen Fertigstall kaufen oder den Hasenstall für draußen selber bauen? Lisas Mutter träumt immer noch von einer Sommerresidenz in den Farben rot und weiß mit einer blau-gelben Schwedenflagge. „Das würde so schön aussehen!“, schwärmt sie. Lisa dagegen hat in der Werbung einen Fertigstall gesehen, der ihr total gut gefällt und den ihre Freundin Maria zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Und Lisas Vater? Der schwankt zwischen seinem Sinn für Gemütlichkeit und seinem Hunger nach Anerkennung seiner Handwerkskünste hin und her. Und Manfred und Isolde? Denen ist es eigentlich herzlich egal. Nur groß genug soll er sein!
Zusammenfassung
Der Hasenstall für draußen muss nicht nur groß genug, sondern zudem auch aus- und einbruchssicher sein. Er muss aus ungiftigen Materialien bestehen, witterungsbeständig sein und ein ausgewogenes Verhältnis von Schatten- und Sonnenplätzen bieten. Neben Heuraufe und Futtertrog können z.B. auch Röhren aus Kork und Ton die Einrichtung bereichern.